Våffeldagen

Am 25. März glühen in Schweden die Waffeleisen. Mit Schlagsahne und Moltebeerenmarmelade esse ich sie am liebsten und in Schweden herrscht Konsens darüber, dass Waffeln süß zu sein haben .

Aber warum wollen Ende März plötzlich alle Waffeln essen? Obwohl es unwahrscheinlich klingt, es hat mit Marie (Maria?) Empfängnis zu tun. Früher hieß der Tag ”Vårfrudagen” (wortwörtlich ”Unserefrautag”) und die Frau, von der die Rede war, war die Jungfrau Maria, die Ende März, gerade neun Monate vor Weihnachten erfuhr, dass sie ein Kind gebären sollte.

Wenn man auf Schwedisch ”Vårfrudagen” schnell und möglicherweise etwas undeutlich sagt, klingt es fast wie ”Våffeldagen”. Und Waffeln sind ja lecker, also können wir das schon im Kalender festhalten, dachten sich unsere Vorfahren. Die Hühner produzierten im frühen Frühling wieder vermehrt Eier und die Kühe gaben nach dem langen Winter mehr Milch, also passte das ja sehr gut.

Kleiner Tipp: Wer nach schwedischen Rezepten kocht, kann die Waage aus dem Fenster werfen und sich einen Maßeinheitssatz von IKEA kaufen.

Ich finde die knusprigen, krossen Waffeln lecker und den Teig mache ich so:

3 Deziliter Mehl

2 Deziliter Wasser

3 Deziliter Schlagsahne

Mehl und Wasser mit dem Schneebesen zu einem glatten, dünnen Teig zusammenrühren. Schlagsahne fest schlagen und vorsichtig unterrühren. Schon ist man fertig! Jetzt muss nur noch gebacken und frisch gegessen werden.

Manche mögen aber die klassischen, weichen Waffeln mit Eiern lieber, und dann muss man den Teig so machen:

100 Gramm Butter

4 Deziliter Mehl

½ TL Salz

1 TL Backpulver

½ L Milch

2 Eier

Butter schmelzen und abkühlen lassen. Mehl, Salz, Backpulver und die Hälfte der Milch mit dem Schneebesen zu einem glatten, dünnen Teig zusammen rühren. Dann den Rest der Milch, Eier und die abgekühlte Butter dazufügen. Dann backen und dann essen!

Und für die, die Schwedisch sprechen, hier sind noch mehr Rezepte: http://www.vafflor.se/

Übrigens, der Tag für Maria Empfängnis, ist auf den nächst liegenden Sonntag verschoben. Das passt gut, weil, Sonntags sehen wir uns sowieso alle in der Kirche, dachte sich der Pastor oder vielleicht auch der Arbeitgeberverband, der die Arbeiter lieber auf der Arbeit sah, als in Feierlaune über Marias Schwangerschaft.

/carina